Unsere Basisarbeit

Unterste Ebene im Aufbau der Partei ist der Ortsverein. Rund 12.500 Ortsvereine (OV) bundesweit pflegen den direkten Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern. Im Ortsverein der Gemeinde Nienstädt wird Willensbildung "an der Basis" praktiziert. Der Ortsverein trifft sich in der Regel monatlich zum Austausch zur Fraktions- und Gemeindearbeit.

Unsere Wurzeln:

Die Nienstädter Sozialdemokratie kann auf eine gut 100-jährige Tradition zurückblicken. Sie ist damit die älteste demokratische Partei in der Gemeinde.

  • 19tes Jahrhundert
    Erste Spuren finden sich in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts nach dem Ende des Bismarckschen Sozialistengesetzes im Kaiserreich. Die Ortschaften am Hang des Bückeberges wie Liekwegen, Sülbeck und Nienstädt waren durch die Industrialisierung zu Arbeiterdörfern geworden. Hier wohnten vor allem Bergleute, Maurer, Steinhauer und Glasmacher, die im Steinkohlebergbau (zum Beispiel auf der Zeche Osterholz/Nienstädt und später in Stadthagen) und in den Glashütten (in Stadthagen und Obernkirchen) arbeiteten und sich seit der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Gewerkschaften organisierten und Konsumgenossenschaften gründeten. Zur Reichstagswahl 1893 wurden in Sülbeck erstmals sozialdemokratische Zeitungen und Schriften von Haus zu Haus verteilt, was sofort die Polizei auf den Plan rief. Bei den konfiszierten Schriften handelte es sich übrigens um eine Rede des damaligen SPD-Vorsitzenden August Bebel mit dem Titel „Zukunftsstaat und Sozialdemokratie“. Sozialdemokraten galten zu Kaisers Zeiten noch als „vaterlandslose Gesellen“ und als gemeingefährliche Unruhe-stifter, die die kaiserliche Ordnung bedrohten. Daher wurden sie polizeilich überwacht, fanden kaum ein Versammlungslokal und riskierten ihren Arbeits-platz bei Bekanntwerden ihrer Überzeugungen. Dennoch stimmten schon 1893 in Sülbeck 33,6 % der Wähler (Frauen durften im Kaiserreich nicht wählen) für die SPD.
  • 20tes Jahrhundert
    In Schaumburg-Lippe festigte sich die sozialdemokratische Organisation erst nach 1901, als der in Liekwegen geborene Glasmacher Heinrich Lorenz in Stadthagen den „Schaumburger Hof“ übernahm und von dort sowohl die Gewerkschaften wie auch die Sozialdemokratische Partei dauerhaft aufbaute. Lorenz wurde später in der Weimarer Republik die herausragende Persönlichkeit der Schaumburg-Lipper SPD und brachte es in der Landesregierung bis zum Staatsrat, ehe ihn 1933 die Nazis absetzten, da er der braunen Diktatur im Wege stand. Im Jahre 1908 hatte die SPD in ganz Schaumburg-Lippe 254 Mitglieder, davon waren die meisten in Stadthagen, aber auch 50 in Nienstädt und 30 in Osterholz gemeldet, sodass davon auszugehen ist, dass seit dieser Zeit im Raum Nienstädt erste Ortsvereine existierten. Ein genaues Gründungsdatum ist aber nicht bekannt.
  • 21tes Jahrhundert
    Die SPD in Nienstädt stellte über Jahre die stärkste Fraktion im Gemeinderat Nienstädt und entwickelte den Ort damit maßgeblich auch in den ersten Jahren des 21ten Jahrhunderts erfolgreich weiter. Regelmässige Treffen der Ortsgruppe - sowie die Übernahme entsprechender Verantwortung in den jweiligen Gremien wie Gemeinderat und Samtgemeinderat wurden und werden mit viel Engagement und persönlichem Einsatz weiter zum Wohl der Gemeinde und seiner Bewohner geleistet.